Werden die neuen GoDB gravierende Auswirkungen auf Ihre Mandanten haben? Wenn ja, in welchem Bereich?
»Ich finde diese GoBD klasse – zum ersten Mal hat jemand den Mut, einen Prozess aufzuzeigen, wie die digitale Belegverarbeitung durchgängig rechtssicher funktionieren kann. Wer das BMF-Schreiben liest, entdeckt dort Formulierungen, die keineswegs typisch für das Ministerium sind; der Verfasser spricht zum Beispiel von einem „abschließbaren Schrank“, den man quasi für eine Datei schaffen müsse, und davon, dass das letztlich gar nicht funktionieren könne. Das finde ich bemerkenswert und sehe in den neuen Vorschriften eine große Chance für die Berater.
Wir müssen nämlich rausfahren und uns die Prozesse beim Mandanten ansehen. Dafür werden uns die Mandanten dankbar sein, ihr Vertrauen wird wachsen. Am Ende wird ohnehin die Praxis vieles regeln: Die großen Unternehmen werden den Prozess der Digitalisierung in der Buchführung weiter vorantreiben, indem sie vollends auf elektronische Rechnungen umstellen. Heute ist das digitale Belegwesen mit seinen Facetten und Möglichkeiten für Steuerberater oftmals ein zu mächtiges Instrument, quasi ein Porsche, der nicht in die Einfahrt passt. Die GoBD helfen dabei, das zu ändern.«
Jörg Eckstädt
Steuerberater, Mediator, Fachberater für Unternehmensnachfolge
44 Jahre
Das Steuerbüro, Braunschweig
9 Mitarbeiter, 1 Berufsträger
Quelle:
SteuerberaterMagazin April 2015