Nachfolgemediation

Spart Zeit. Spart Geld. Führt zu interessengerechten Lösungen.

WIE NACHFOLGEMEDIATION FUNKTIONIERT – EIN BEISPIEL

Zwei Schwestern streiten sich um eine Orange. Beide wollen die Orange für sich haben und rufen die Mutter, die entscheiden soll. Sie könnte nun einer Schwester die Orange geben und die andere leer ausgehen lassen. Dies wäre die klassische Richterlösung. Eine gewinnt, eine verliert (win-loose-Situation). Oder sie könnte die Orange teilen. Auch das wäre auf dem Boden eines Kompromisses, eine Richterlösung. Stattdessen fragt Sie die beiden Schwestern, warum Sie die Orange haben wollen, was genau ihnen daran wichtig ist. Darauf schildert eine Schwester, dass sie die Orange pressen möchte, um Orangensaft zu trinken. Die andere Schwester möchte Kuchen backen und benötigt die Schale für das Aroma. Durch die Trennung von Schale und Saft gibt es eine Lösung, die den Interessen beider Schwestern vollständig gerecht wird (win-win-Lösung).

INTERESSEN & LÖSUNGEN

Nun sind reale Konflikte, die über die Nachfolgemediation gelöst werden sollen, in der Regel komplexer als das vorstehende Beispiel. Einfache Lösungen liegen oft nicht auf der Hand oder haben sich in bisherigen Verhandlungen nicht finden lassen. Dennoch zeigt das Orangenbeispiel ein Prinzip, das sich auf die meisten Konflikte übertragen lässt und mit dessen Hilfe auch hoch komplexe Konflikte einer Lösung zugeführt werden können.

In der Nachfolgemediation werden Interessen herausgearbeitet. Die Positionsebene wird verlassen. Die Konfliktparteien erkennen trotz widersprüchlicher Forderungen, dass jede Seite legitime Bedürfnisse hat, die zu diesen Forderungen geführt haben. Diese Interessen und Bedürfnisse, müssen sich nicht mehr zwangsläufig ausschließen. In der Nachfolgemediation werden, für beide Verhandlungspartner nachvollziehbar, die jeweiligen Interessen verständlich gemacht. Anders als bei der Verhandlung über Positionen, bei der sich eine Seite nur auf Kosten der anderen Seite durchsetzen kann, werden so unterschiedliche Lösungen möglich, die den eigentlichen Interessen gerecht werden. Dadurch entsteht die Bereitschaft zur Kooperation. Die Lösungstür öffnet sich.

GESETZLICHE GRUNDLAGE

Die Mediation als strukturiertes Verfahren zur außergerichtlichen Konfliktlösung ist bereits seit dem 17. Jh. bekannt und fand in den letzten 30 Jahren nach einem Umweg über Amerika wieder zurück in den Schoß ihres Ursprungs – Europa und Deutschland.

Rechtsschutzversicherungen bezahlen den für viele noch unbekannten streitschlichtenden Vorgang der Mediation. Sie ist unter bestimmten Voraussetzungen die bessere, weil kostengünstigere und kürzere Alternative zur gerichtlichen Auseinandersetzung.

Die Judikative hat lange um ein Gesetz gerungen. 2011 konnte das Mediationsgesetz den Bundesrat nicht passieren, weil dem Ausschuss die finanzgerichtliche Mediation im Gesetzentwurf fehlte.

Seit Mitte 2012 gibt es nun das Mediationsgesetz. Wichtigste Regelung ist, dass nur dort „Mediation drin sein darf, wo auch Mediation draufsteht“ – meint, DAS STEUERBÜRO darf sich, ob seiner Ausbildung, für seine Kunden zur Mediation anbieten.

Nachfolgemediation – keine Gefühlsduselei, sondern strukturiertes Verfahren

Phase 0

Erstkontakt. Vorgespräch. Prüfen ob der Streitgegenstand geeignet ist für das Verfahren.

Phase 1

Vorbereitung und Mediationsvertrag. Rahmen geben.

Phase 2

Themensammlung. Wertneutrale Begriffe für Überschriften.

Phase 3

Interessenklärung. Was ist den Konfliktbeteiligten wirklich wichtig.

Phase 4

Kreative Ideensuche. Erstmal Quantität vor Qualität. Brainstorm. Gemeinsam.

Phase 5

Auswahl und Bewertung von Lösungsvarianten/-optionen.

Phase 6

Ausformulieren der Vereinbarung und Umsetzung.

Nachfolgemediation versus Gerichtsverfahren

Die Entscheidungsbefugnis in der Nachfolgemediation liegt bei den Konfliktparteien. Die Nachfolgemediation ist interessenorientiert. Sie folgt nicht dem externen Rechtsempfinden oder Gerechtigkeitssinn eines Richters. Nachfolgemediation versucht nicht, sich an eventuell ähnlich gelagerten Fällen zu orientieren. Denn wir wissen: Jeder Fall ist einzigartig. Was gerecht oder ungerecht ist im konkreten Einzelfall entscheiden die Konfliktparteien höchst selbst auf Ihrem ganzen eigenen Weg, zu Ihrer ganz eigenen Lösung. Auf diese Weise eröffnen sich erfahrungsgemäß bisweilen ungeahnte Lösungsräume. Über 80% aller begonnenen Nachfolgemediationen enden mit einer interessengerechten Konfliktbeilegung der Parteien und einer zukunftssicheren Lösung.

Prinzipien der Nachfolgemediation

Allparteilichkeit

Der Mediator ist nicht Konfliktpartei. Er ist allen Konfliktparteien gleichermaßen verpflichtet, verfolgt keine eigenen Interessen.

Eigenverantwortlichkeit

Zentrales Prinzip. Der Mediator unterstützt die Konfliktbeteiligten bei der Suche nach eigenen, tragfähigen Lösungen. Er hat nicht die Rolle des Sachexperten. Die Experten sind die Beteiligten selbst.

Informiertheit

Alle für den Konflikt relevanten Informationen werden in der Nachfolgemediation offengelegt. Dies ist Grundlage für die eigene Lösungsfindung der Parteien.

Ergebnisoffenheit

Ein Mindestmaß an Ergebnisoffenheit ist Voraussetzung für die Nachfolgemediation. Es sollten nicht außerhalb der Mediation (im Vorfeld oder parallel) Entscheidungen getroffen werden.

Vertraulichkeit

In der Regel verpflichten sich die Konfliktparteien und der Mediator im Rahmen des Mediationsvertrages, dass alles Besprochene während der Nachfolgemediation vertraulich behandelt wird.

Anwendungsbereiche der Mediation

Als Alternative zum Rechtsweg oder ungeregelten, eskalierten Formen der Auseinandersetzung werden Mediationsverfahren u.a. in folgenden Feldern eingesetzt: Familie/Trennung/Scheidung (Familienmediation), Nachbarschaftskonflikte (Community Mediation), Täter-Opfer-Ausgleich, Probleme und Gewalt in der Schule (Schulmediation), Mediation im öffentlichen Bereich, Wirtschaftsmediation, Nachfolgemediation zur Vermeidung oder Beilegung von Erbstreitigkeiten.

Fazit: Wir finden Mediation in fast allen Lebensbereichen. Einigen ist mehr.

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